Mitten in der Stadt Zürich soll eine Wohnsiedlung für Menschen mit geringem Einkommen gebaut werden. Ich habe die Architekten von Scheidegger Keller bei der Erstellung einer Einreichung für diesen, von der Baugenossenschaft „Einfach Wohnen“ ausgeschriebenen, Projektwettbewerb unterstützt.
Um ein besseres Verständnis davon zu bekommen, welche Menschen in der geplanten Siedlung einmal wohnen werden analysierte ich wer zu den Geringverdienenden in Zürich gehört. Da die Palette der möglichen Bewohner:Innen von Studierenden bis hin zu Pensionist:innen reicht und Menschen in den verschiedensten Berufen (von der Kreativwirtschaft bis hin zur Pflege und Baubranche) miteinschließt, wurde die Aufgabe der Architektur folgendermaßen interpretiert: Es soll ein Ort geschaffen werden, der sowohl Raum für individuelle Lebensführung bietet als auch zu einer nachhaltigen Durchmischung der Bewohner:innen beiträgt.
Ergebnis der Entwurfsstudie sind vier individuelle Gebäude, die durch ihre Gestaltung und Anordnung zu einem Ensemble werden. So sind je zwei Häuser für Clusterwohnungen und für Wohnen auf kleinem Raum - dem sogenannten Micro-Living - vorgesehen. Auch bietet jedes Haus Räume, die gemeinschaftlich gestaltet werden können. Durch den differenzierten Entwurf kann ein Musikzimmer und eine Bibliothek genauso eingerichtet werden wie Ateliers, Büros, eine Bar oder Spielzimmer für Kinder. Unterschiedlichen Bedürfnissen, Vorlieben und Lebensphasen wird somit Raum gegeben.
Vorn der Jury des Architekturwettbewerbs wurde dieses Projekt mit dem zweiten Platz ausgezeichnet.